Des einen Freud, des anderen Leid – so lässt sich für viele unserer tierischen Freunde der Jahreswechsel auf den Punkt bringen. Während die Menschen ausgelassen feiern und Feuerwerk und Raketen in den Himmel schießen, erleiden die Tiere häufig Todesängste.

Zunehmend merken wir auch bei unseren felligen Patienten, dass sie deutliche Ängste vor Feuerwerk und Knallkörpern entwickeln. Dies kann sich sehr unterschiedlich äußern: Beim Hund kann es zu Dauergebell, weglaufen, sich verkriechen, Durchfällen und massiven Hechelattacken kommen. Katzen dagegen kommen oft tagelang nicht mehr nach Hause, zerkratzen Möbel, sind völlig verstört oder trauen sich plötzlich nicht mehr nach draußen. Aber auch Wildtiere wie Füchse, Vögel und Co. werden durch die lauten und hellen Knallgeräusche in den Nächten um und an Silvester mehr als verstört.

Was kann man tun, um Angst vor Silvester vorzubeugen?

Am besten gewöhnt man den Hund im Welpenalter an solche Geräusche, z.B. mit CD’s oder Online-Audios. Hiermit kann man die Geräusche z.B. von einem Feuerwerk in den Alltag integrieren, sodass der Hund sich langsam daran gewöhnen kann und keine Angst entwickelt. Ist Ihr Hund gegenüber lauten Knallen empfindlich und reagiert ängstlich, sollten Sie das Training umso behutsamer und ggf. mit einem Hundetrainer durchführen, um keine Trainingsfehler zu machen, die die Angst verschlimmern.

Was kann man tun, wenn das Tier schon Angst vor Silvester hat?

Hat Ihr Hund oder Ihre Katze Angst vor der ungewohnten Geräuschkulisse, sollte man bestimmte Verhaltensregeln für einen möglichst stressfreien Jahreswechsel mit dem Tier beachten. Wichtig: Jedes Silvester, das das Tier in Angst durchleben muss, führt dazu, dass die Angst im nächsten Jahr noch größer wird. Daher ist ein stressarmer oder idealerweise stressfreier Jahreswechsel das oberste Gebot.

  • Setzen Sie das Tier nicht dem Feuerwerk um Mitternacht aus. Spaziergänge sollten möglichst früh davor oder danach erledigt werden. Katzen bleiben idealerweise während der Silvesternacht im Haus.
  • Bieten Sie Hund oder Katze eine gemütliche kuschelige Rückzugsmöglichkeit, viele mögen auch eine kleine Höhle unter einem kleinen Tisch o.ä.
  • Schließen Sie Fenster mit Vorhängen, Rollläden, etc. und lassen Sie Musik laufen, um die Feuerwerksgeräusche zu übertönen. Benehmen Sie sich möglichst normal und ruhig.
  • Belohnen Sie angstfreies Verhalten, ignorieren Sie ängstliches Verhalten. Das heißt: Benimmt sich Ihr Tier normal, loben Sie es, geben Sie hin und wieder Leckerlis etc. Hat es Angst, bitte trösten Sie ihr Tier nicht. Damit bestätigen Sie nur seine Vermutung, dass etwas Schlimmes passiert und die Angst berechtigt ist. Bestrafen Sie es nicht, falls es zu Kot-oder Harnabsatz o.ä. kommt, denn Strafe erhöht die Angst.
  • Sprechen Sie uns an, wenn Ihr Tier Angstzustände zu Silvester hat. Wir haben eine breite Palette an angstlösenden Medikamenten von homöopathisch bis zu stärker wirkenden Medikamenten zur Verfügung, mit dem wir Ihrem Liebling den Jahreswechsel erträglicher machen können. Die erforderliche Therapie wird speziell auf Ihr Tier abgestimmt. Beachten Sie bitte, dass viele Medikamente einige Tage „Vorlauf“ benötigen. Das heißt, es dauert ein paar Tage bis der gewünschte Effekt eintritt.

Das Praxisteam wünscht Ihnen und Ihren Vierbeinern einen ruhigen Jahreswechsel und einen guten Start in das Neue Jahr!